Die Gesellschaft. Die Entstehung der Brahms AG geht auf das erste Management-Buyout der deutschen Pharmaindustrie zurück. Die Abteilungsleiter der Diagnostik-Division des Traditionsunternehmens Henning Berlin/Marion Merrel Dow trieben 1994 die Ausgründung ihres Unternehmensbereichs voran. Mit dem Namen Brahms, der sich aus den ersten Buchstaben ihrer Vornamen zusammensetzt, verewigten sich die Gründer des Unternehmens, das damals noch unter Brahms Diagnostica GmbH firmierte.
Im Jahr 2000 zog das Unternehmen in das neu gegründete Biotechnologie-Zentrum in Hennigsdorf ein und wurde wenig später zur Aktiengesellschaft, die jedoch nicht börsennotiert ist. Im Vorstand sitzen die Unternehmensgründer, Vorstandsvorsitzender ist Dr. Bernd Wegener, der zudem Präsident des Bundesverbands Pharmazeutische Industrie (BPI) ist.
Deutsche Tochterunternehmen sind die Bioassays GmbH und die Invivo GmbH. Zum Konzern zählen außerdem Tochtergesellschaften in Österreich, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien und den USA sowie Partnergesellschaften in Frankreich.
Produkte und Marktbedeutung. Brahms ist ein Biotechnologie-Unternehmen mit Schwerpunkt In-Vitro-Diagnostik: Es verfügt über eine breite Palette patentgeschützter In-Vitro-Parameter, die ein qualitativ hochwertiges und kosteneffizientes Patientenmanagement ermöglichen. Der Brahms PCT beispielsweise, ein Test auf Procalcitonin, ist nach Angaben des Unternehmens weltweit führend in der schnellen Diagnose bakterieller Infektionen wie der Sepsis.
Neben der Diagnostik von Tumor- und Schilddrüsenerkrankungen gehören vor allem die Erkennung von kardiovaskulären Erkrankungen zu den Schwerpunkten der Forschung und Entwicklung, aber auch Untersuchungen zu Fertilität und Pränatalscreening. Hier betreibt Brahms Grundlagenforschung zur Identifikation neuer Biomarker.
Im Geschäftsjahr 2007 erwirtschaftete das Unternehmen mit seinen Töchtern einen Umsatz von 63,2 (Vorjahr: 53,9) Millionen Euro und machte einen Gewinn von 10,6 (Vorjahr 10,2) Millionen Euro. Den Jahresumsatz 2008 schätzt das Unternehmen auf ungefähr 75 Millionen Euro. Damit ist die Brahms AG nach eigenen Angaben eines der drei größten deutschen Biotechnologie-Unternehmen.
Standorte und Mitarbeiter. Weltweit beschäftigt Brahms über 400 Mitarbeiter, denn die Produkte werden in mehr als 65 Ländern vertrieben. In der Zentrale in Hennigsdorf bei Berlin arbeiten rund 220 Mitarbeiter in Forschung, Produktion, Marketing und Vertrieb sowie in kaufmännischen Bereichen.
Karriere bei Brahms. Das Unternehmen erwartet von seinen Mitarbeitern Engagement und die Bereitschaft, schon früh Verantwortung zu übernehmen. Dafür, so sagt Brahms, biete es "ein faires Miteinander, eine partnerschaftliche Führungskultur und kurze Entscheidungswege". Das Unternehmensklima sei durch offene Gestaltungsräume, flache Hierarchien und hohe Transparenz geprägt. Brahms bietet seinen Mitarbeitern individuelle Weiterbildungsangebote sowie Führungskräftetrainings und Coachings. Auch Auslandseinsätze sind möglich.
Führungskräfte/Experten. Führungspositionen werden auch von außen besetzt. Bewerber sollten Erfahrung aus dem Diagnostika-Markt mitbringen.
Junior Professionals. Brahms hat Interesse an akademischen Nachwuchskräften mit Branchenerfahrung und Qualifikationen aus dem Life-Science Bereich. Sehr gute Englisch-Kenntnisse sind aufgrund der internationalen Ausrichtung erwünscht.
Hochschulabsolventen. Regelmäßig entsteht Bedarf. Dann sind Absolventen der Life-Science-Wissenschaften wie Medizin, Biochemie, Biotechnologie und Chemie begehrt. Abschlussarbeiten. Brahms betreut Diplom- und Doktorarbeiten. Konditionen und Themen sind Verhandlungssache.
Praktikanten. Praktikumsplätze stehen für Studierende im Hauptstudium zur Verfügung, die bereit sind, mindestens zwölf Wochen zu bleiben. Die Praktika werden vergütet, die Höhe bemisst sich nach den Voraussetzungen, die der Praktikant mitbringt.
Nichtakademische Fachkräfte. Das Unternehmen hat Bedarf an Fachkräften mit kaufmännischer Ausbildung oder Erfahrung in technischer Assistenz als BTA, CTA oder MTA. Regelmäßigen Bedarf gibt es auch an Laboranten.
Azubis/Duales Studium. Brahms bildet Industriekaufleute und Chemielaboranten aus. Außerdem besteht die Möglichkeit, ein BA-Studium zum Bachelor of Arts in BWL oder zum Bachelor of Science in Biotechnologie zu absolvieren. Pro Jahr stehen zwei Lehrstellen zur Verfügung. Start ist Anfang Oktober, Bewerbung bis Ende Januar.